MTV "Fichte" Winsen (Aller)-Schach
Bezirksoberliga 2. Spieltag

Zum Henker aber auch

Dass der Schachklub Verden seine Heimspiele in der "Dienstwohnung des Scharfrichters" austrägt, hat wahrscheinlich den alleinigen Grund, seine Gegner einzuschüchtern. Gegen den MTV Fichte konnte der Gastgeber auf derlei Beeinflussung allerdings beruhigt verzichten: An allen 8 Brettern ging man als Favorit an den Start. Und nicht nur das. DWZ-Unterschiede von 200 Punkten aufwärts ließen (ganz im Sinne des ehemaligen Hausbewohners) auf "kurzen Prozess" hoffen.


Die Winser vor dem Betreten des Scharfrichterhauses

Die Begegnung startete allerdings mit einer kleinen Überraschung. Verden ließ sein 2.Brett unbesetzt, so dass die Winser kampflos mit 1:0 in Führung gingen. Da sich für Bernd Bielstein somit keine weitere schachliche Verwendung fand, nutzte er die Zeit für eine Stadtbesichtigung und bat im Verdener Dom um einen günstigen Spielverlauf für seine Brüder ...

Zwecklos. Bereits nach 2 Stunden haben die Verdener Spieler an den hinteren Brettern ein Massaker angerichtet. Die Herren Rufert, Theilmann und Vogler werden nach teils haarsträubenden Eröffnungsfehlern abgestraft und schnell steht es 1:3.

Dann jedoch Hoffnung: Am Spitzenbrett zaubert Slavko Krneta, mit fast nichts, den vollen Punkt. Am 4. Brett sorgt Berthold Mitzko für den zwischenzeitlichen Ausgleich, als sein Gegner den König etwas sorglos in Richtung Brettmitte schickt.


Noch ist die Lage unübersichtlich

Dann etwas glücklos die Niederlage von Heinz Fuhlrott. Er wird am 5. Brett unter Wert geschlagen, nachdem er durchaus gute Möglichkeiten hatte.

Beim Stand von 3:4 muss Dr. Jahns nun den vollen Punkt liefern, um die Niederlage zu vermeiden. Aber das ist mit einer Figur weniger nicht so einfach, und er kann sein Remis durchaus als Erfolg betrachten.

Endstand 4,5:3,5 für Verden. Bei einem Spielstärke-Unterschied von fast 2 Klassen ist diese knappste aller Niederlagen durchaus positiv zu bewerten. Allerdings kann man sich dafür auch nichts kaufen. Weiter geht es gegen Sottrum.

Text: Bernd Bielstein                Fotos: Dr. Jahns

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